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Auf dieser Seite können Sie uns bei der Ausbildung und der Ziele der DSH Hündin "Yosy vom Sulzachgrund" (WT: 24.04.2011) begleiten.
Die Aufmerksamkeit des Hundes erlangen! lesen...
Die erste Fährte!
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Die erste Fährte

Parallel zur "Aufmerksamkeit erlangen" beginnen wir sofort mit der Fährtenarbeit

Fährtenarbeit
Der erfolgreiche Aufbau eines leistungsstarken Fährtenhundes wird im Wesentlichen von drei Komponenten bestimmt.
1. das Wissen, die Weitsicht, die Konsequenz und die Exaktheit des Hundeführers und des Fährtenlegers.
2. die Art- und Wesensgerechte sowie die zeitlich richtige Förderung, Formung, Führung und Korrektur des Hundes.
3. die objektive Beurteilung der Fährtenarbeit mit den entsprechenden Schlussfolgerungen.

Dabei kann der letzte Punkt nur erfüllt werden, wenn jede Fährtenarbeit sorgfältig aufgezeichnet und analysiert wird. Diese Beurkundung des Suchverhaltens des Hundes kann durch Filmaufnahmen, Tonbänder oder in Schriftform erfolgen. Der Film dokumentiert die Fährtenarbeit am besten. Denn die Kleinbild- oder Videoaufnahme hat gegenüber dem Tonband und der Schriftform den entscheidenden Vorteil, dass der Hundeführer auch seine eigenen Handlungsweisen genau erkennen und beurteilen kann. Dadurch können die Verhaltensweisen von Hund und Führer besser, schneller und, im Hinblick auf das Ausbildungsziel, erfolgreicher auf einander abgestimmt und vervollkommnet werden. Das Tonband ist der zweitbeste Beweis. Denn die mündliche Aufnahme auf ein tragbares Diktiergerät hat gegenüber der Schriftform den Vorteil, dass der Hundeführer seine Beobachtungen während der Fährtenarbeit sofort aufzeichnen kann. Dadurch wird bei der späteren schriftlichen Formulierung der Gegebenheiten kein Detail vergessen.

Die Schriftform ist die Mindestbelegart eines jeden sinnvoll arbeitenden Hundeführers. Denn nur die schriftlichen Aufzeichnungen gewährleisten eine vernünftige Überprüfung und Verbesserung der Fährtenarbeit und lassen genaue Erfolgskontrollen durchführen. Dabei genügt es im Allgemeinen, wenn der Hundeführer die wesentlichsten Beurteilungskriterien der Fährtenarbeit berücksichtigt.

a) Legen der Fährte
Der Lern- und Leistungserfolg des Hundes in der Fährtenarbeit hängt unter anderem auch davon ab, wie gut die Fährte gelegt wurde. Dabei ist der Einfluss des Fährtenlegers auf die Fährtenarbeit so groß, dass ein an sich richtiges Verhalten des Hundeführers trotzdem falsch sein kann.
Hierfür ein Beispiel: Durch unaufmerksames Fährtenlegen erkennt der Hundeführer oft nicht mehr den genauen  Fährtenverlauf. Dies hat zur Folge, dass beispielsweise der Hundeführer seinen Hund nicht auf, sondern neben der Fährte lobt bzw. ihn nicht neben, sondern auf der Fährte straft. Wiederholt sich dieser Vorgang noch einige Male, dann wird der Hund sehr bald anfangen, beim Suchen zu "Lügen". Denn er ist frustriert und weiß nicht, was der Hundeführer eigentlich von ihm will. Eine gefährliche "Fährtenfalle" ist zugeschnappt und der Aufbau wird ein Misserfolg.
Verhindern können wir solches, später oft nicht mehr korrigierbares Fehlverhalten des Hundes aber nur, wenn wir nicht nur ein erfolgsorientierter Hundeführer, sondern auch ein guter und sicherer Fährtenleger sind.

Das richtige Legen einer Fährte setzt voraus, dass wir einige Grundregeln beachten:
1. Vergewissere dich vor jedem Fährtenlegen, ob die Witterungsbedingungen, die Bodenverhältnisse und die Geländestrukturen für den jeweiligen Ausbildungsstand deines Hundes angemessen sind und die Suchfläche nicht frisch gedüngt oder gespritzt wurde. Denn unangemessene Fährten verursachen beim Hund Unsicherheit, während vergiftete Flächen zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen führen können.
2. Lege die Fährten anfangs in ein Gelände mit günstigen Bodenverhältnissen (Acker, Wiese, Wald) und ruhiger Umgebung, damit der Hund möglichst wenig abgelenkt wird. Achte jedoch bei steigendem Schwierigkeitsgrad darauf, dass das Fährtenende stets im günstigsten Teil des Fährtengeländes liegt. Denn um die Lust am Suchen zu erhalten, muss der Hund das Ende der Fährte auf jeden Fall erfolgreich erreichen.
3. Teile das Fährtengelände so auf, dass die Luftströmung deine Aufbauarbeit unterstützt.
a) Deshalb lege Fährtenanfang und Fährtenende im Aufbaustadium nie im Gegenwind, damit der Hund von Anfang an gezwungen wird, ausschließlich mit tiefer Nase zu suchen und zu finden. Wähle erst später den etwas von der Spur ablenkenden Seitenwind.
b) die einzelnen Schenkel mind. 5O m auseinander, damit der Seitenwind den Mischgeruch der Fährte oder den Intensivgeruch der Gegenstände nicht bis in die Fährtenstraße des Parallelschenkels abtreibt.

4. Lege die Fährte nach markanten Geländepunkten und notiere dir den Fährtenverlauf und die genaue Lage der Winkel und Gegenstände auf einem Zettel. Denn nur wenn du jeden Meter der Spur genau kennst, führen deine Einwirkungen zum Erfolg.
5. Stecke an geeigneter Stelle einen Stock oder ein Nummernschild in den Boden. Dann trete rechts davon etwa 3 Minuten lang einen anfangs bis zu ca. 1,0 m² großen, trichterförmig nach vorn sich verjüngenden Abgang. Scharre dabei aber nicht den Boden auf. Sucht der Hund die Abgangsstelle sicher ab, verringere systematisch die Größe des Abgangs bis zur Standfläche von zwei Füßen.
6. Fasse beim Abgang einen markanten Geländepunkt ins Auge und vermerke ihn auf der Skizze. Dann gehe genau in diese Richtung, wobei du anfangs die ersten Meter in kurzen, festen Schritten zurücklegst. Dadurch entsteht ein stärkerer Fährtengeruch. Nach etwa 10 bis 15 m gehe in normale Gangart über.

Der erste Schenkel
Die Geraden in einer Fährte werden als Schenkel bezeichnet. Beginne die Ausbildung mit dem Welpen oder auch älteren Hund bei optimalen Witterungs- und Bodenverhältnissen und achte dabei auf Rückenwind wie bereits oben mehrfach beschrieben.
Je nach Suchgeschwindigkeit des Hundes, passe die Schrittfolge an. Folgende 3 Möglichkeiten stehen Dir zur Verfügung:

Solltest du einen ruhigen Hund haben, wähle die normale Schrittfolge.
Wenn der Hund zuviele Leckerli überläuft wechsel zur mittleren Schrittfolge.
Ist der Hund anfangs deutlich zu schnell. wähle die letzte (u. mittlere) Schrittfolge.
Wenn der Hund gelernt hat alle Futterbrocken aufzunehmen, kannst du wieder zur normalen Schrittfolge zurückkehren.
Die Liegezeit der Fußspur soll ca. 20 Minuten betragen.
Nachdem die Fährte gelegt wurde, laß den Hund nochmals richtig auslaufen.

Der Hund wird schrittweise aufgebaut. Deshalb beginnen wir die ersten 10 bis 20 Fährten nur mit dem Abgang und ca. 20 Schritte. In jedem Fußabdruck wird in die Verse ein Leckerli gelegt. Dies soll den Hund dazu veranlassen, jeden einzelnen Fußabdruck zu überprüfen und intensiv zu suchen.
Achtet bei weichem Ackerboden darauf, dass die Leckerli nicht verschüttet werden.
Jede Fährte muss für den Hund ein deutlich erkennbares Ende haben. Am besten eine große Portion Futter und viel Lob.

Dies macht Ihr so lange, bis der Hund die ersten 20 Schritte sicher ausarbeitet. Erst wenn dies gewährleistet ist sollte die Schrittzahl langsam erhöht werden. Macht aus 20 dann 30 - 50 Schritte und verfahrt wie vorher. Erst wenn der Hund wiederum diese 50 m sicher ausarbeitet, erhöhen wir langsam die Anforderungen. Gewöhne den Hund daran, auch bei Seitenwind seine Fährtenspur nicht zu verlassen und mit tiefer Nase zu suchen. Hat er eine gute Wind- und Wegsicherheit bei günstigem Boden erreicht, lasse ihn bei jedem Wetter suchen, damit er sich auch daran gewöhnt. Dann übe auch auf unterschiedlichem Gelände. So baut Ihr den ersten Schenkel weiter auf, bis zu einer Länge von 100 - 150 m.
Hat er all diese Anforderungen bewältigt und sucht sicher die Fährte des ersten Schenkels ab, beginne bei günstiger Witterung wieder auf idealem Gelände mit der Einarbeitung eines Winkels.

Ausarbeitung
Haltet Euren Hund beim Fährten nicht an der Leine zurück. Dies würde dazu führen, dass der Hund lernt in der Fährte an der Leine zu ziehen, was dann zu Unkonzentriertheit in der Arbeit führen kann. Es ist auch sinnvoll immer mit mehreren Leuten Fährten zu gehen, der Hund kann sich so gleich an gewisse Ablenkungen gewöhnen.
Auch passieren Unbeherrschtheiten seltener, wenn man sich vielleicht über den Hund bei der Fährtenarbeit ärgert und böse wird. Eine Gruppe oder einzelne Personen halten einen eher davon ab, als wenn man alleine unterwegs ist. Auch hat diese Gruppe noch eine weitere positive Funktion, sie sieht die Arbeit mit anderen Augen und aus einer anderen Perspektive und so kann man sich über die geleistete Arbeit hinterher austauschen, sich beraten und Fehlern evtl. vorbeugen.
Damit der Hund lernt selbständig zu arbeiten, werden nur wenig Kommandos benutzt und auch Lob nur sehr sparsam eingesetzt. Zu Anfang wird einmal das Kommando "Such" verwendet, setzt er es um kann ich mal kurz als Bestätigung Loben, macht er seine Arbeit, greife ich nicht ein, auch wenn er kurz und nur in geringer Distanz die Fährte verlässt, werde ich nicht sofort aktiv, sondern gebe ihm die Möglichkeit, sich selbst wieder auf die richtige Spur zu bringen, dann lobe ich ihn wieder kurz.
Ich habe schon Hunde kennengerlernt, die sich nur auf die Kommentare ihrer HF verlassen haben, wenn von diesen dann plötzlich nichts mehr kam, waren sie fast am verzweifeln. Also lasst den Hund selber suchen und "sagt ihm nicht wo es lang geht!".

Wenn der Hund das Kommando „Platz“ bereits kennt…

Separates Training zum Verweisen des Gegenstandes:
Ihr könnt das Verweisen auch separat trainieren. Dazu geht einfach mit dem Hund auf eine Wiese. Ihr habt den Hund an einer längeren Leine (keine Fährtenleine). Ihr holt ein Schlüsselmäppchen und füllt es mit Futter. Macht das Mäppchen dem Hund interessant und werft es ca. 3-4m vor den Hund. Der Hund möchte jetzt das Mäppchen erreichen. Last euch an das Mäppchen ziehen. So wie der Hund das Mäppchen erreicht hat, gebt Ihr das Kommando „Platz“. Dieses Kommando darf aber nur bei dieser Übung gegeben werden. Kommt nicht in die Versuchung und benutzt es auf der Fährte.

Wenn der Hund jetzt vor dem Mäppchen liegt, geht Ihr schnell neben dem Hund in die Hocke und öffnet das Mäppchen. Gebt dem Hund einige Futterbrocken und wiederholt das Spiel. Es wird nicht lange dauern und der Hund legt sich von alleine. Sollte der Hund sich nicht legen wollen, könnt Ihr auch leicht auf den Rücken drücken, aber das werdet Ihr nicht brauchen.

Der Vorteil dieser Übung ist, dass Ihr auch mal leichten Zwang (in die Platzposition drücken) ansetzen könnt, ohne dass der Hund diesen Zwang direkt mit der Fährte verknüpft. Zum Anderen legt sich der Hund immer gerade zum Gegenstand, da er von hinten durch die Leine gehalten wird. Wir nutzen den Oppositionsreflex des Hundes zum Gegenstand hin. Wenn wir den Hund hinten festhalten wird der Hund nach vorne ziehen.

Nachteil: Ihr dürft den Hund nicht an das Mäppchen lassen. Ihr müsst den Hund vor dem Mäppchen ins Platz bringen. Wenn der Hund die Gelegenheit bekommt das Mäppchen in den Fang zu nehmen, wird er später die Gegenstände knautschen. Dies wird als Fehler gewertet. Also bitte unbedingt hier aufpassen.